AG Gedenkstättenfahrt - Primo-Levi-Gymnasium

AG Gedenkstättenfahrt

Hier finden Sie Details zum Ganztagsangebot AG Gedenkstättenfahrt.

TypSoziales & politisches Engagement
ZielgruppeKlasse 9-10
Anzahl SuSunbegrenzt
RaumB004
VerantwortlichkeitHerr Mittenzwei, Herr Gertler, Frau Troyke-Lekschas
ZeitpunktMittwoch, Freitag - 14:40 Uhr bis 16:10 Uhr
BeschreibungIn der 10. Klasse spielen laut Rahmenlehrplan die Themen Nationalsozialismus und Holocaust eine besondere Rolle. Der Namensgeber unserer Schule, Primo Levi, gibt zusätzlichen Anlass sich mit dem Thema besonders zu beschäftigen. Deshalb haben wir uns entschieden, eine zusätzliche Exkursion nach Polen, zur Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz, zu planen und durchzuführen. Die Fahrt soll in der ersten Woche nach den Herbstferien stattfinden und wird mit einer wöchentlich stattfindenden AG vor- und nachbereitet. Die AG beginnt im zweiten Halbjahr der 9. Klasse und wird im ersten Halbjahr der 10. Klasse fortgesetzt.
Die AG greift Inhalte des Geschichtsunterrichts auf und vertieft sie. Wir beschäftigen uns mit der nationalsozialistischen Ideologie, der Errichtung und dem Ausbau der nationalsozialistischen Diktatur sowie der Organisation und den Herrschaftsmethoden des NS-Staates. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Auseinandersetzung mit der so genannten „Volksgemeinschaft“ und der damit verbundenen Ausgrenzung großer Bevölkerungsgruppen. Hierbei erfahren die Schülerinnen und Schüler auch bereits über die ersten nationalsozialistischen Großverbre­chen, wie die Krankenmorde (die sogenannte „Euthanasie“), die wiederum organisatorisch eng mit der Ermordung der europäischen Juden verknüpft waren. Anschließend werden wir uns mit der nationalsozialistischen Kriegs­vorbereitung im Rahmen der NS-Wirtschafts- und Außenpolitik beschäftigen, bevor wir mit der Untersuchung des Zweiten Weltkriegs zunächst die Eroberungs- und Besatzungspolitik thematisieren und schließlich unseren ei­gentlichen Themenschwerpunkt der Ermordung der europäischen Juden ge­nauer untersuchen.

Darüber hinaus wollen wir die vielen Möglichkeiten, die Berlin für die geschichtliche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus bietet, nutzen. Wir möchten vor der Gedenkstättenfahrt den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit geben, über einen Besuch im Jüdischen Museum, einen Workshop in der Topographie des Terrors und eine Führung im Haus der Wannseekonferenz ihr historisches Wissen zu erweitern. Außerdem möchten wir – nicht zuletzt auch aufgrund der räumlichen Nähe zum Jüdischen Friedhof Weißensee – eigenständige Recherchen zu jüdischen Opfern und Verfolgungsbiographien in unserer unmittelbaren Nachbarschaft über ein Stolperstein-Projekt und Kiezspaziergänge realisieren. Über die Beschäftigung mit unserem Namensgeber Primo Levi hinaus können im Zuge der AG die Lebensgeschichten und Schicksale ehemaliger jüdischer Schülerinnen und Schüler sowie ehemaliger jüdischer Lehrkräfte unserer Schule, die während des Nationalsozialismus verfolgt wurden, erforscht werden. Ein Beispiel hierfür wäre der ehemalige Absolvent unserer Schule und spätere Ingenieur und Erfinder Wladislaus Zeitlin. Innerhalb der AG bereiten die Schülerinnen und Schüler Exkursionen und kurze Vorträge zu verschiedenen Aspekten, z.B. dem Leben von Primo Levi und seinen Erfahrungen in Auschwitz vor, die sie selbstständig präsentieren, um eine tiefere Auseinandersetzung zu gewährleisten.
Die Auswertung und Nachbereitung der Gedenkstättenfahrt erfolgt auf vielfältige Weise. Zum einen ist es unerlässlich, dass wir bereits während der Fahrt über die täglichen Eindrücke sprechen und den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit zum Austausch bieten, insbesondere nach dem Besuch der Gedenkstätte des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz. Darüber hinaus wird es ein Team von Schülerinnen und Schülern geben, die die Gedenkstättenfahrt dokumentarisch begleiten, aber auch die anderen Schülerinnen und Schülern individuell nach ihren Erwartungen und Erlebnissen befragen. Diese Ergebnisse und Materialien möchten wir nach der Gedenkstättenfahrt zur Erstellung einer (multimedialen) Dokumentation, Ausstellung bzw. Text für unsere Homepage nutzen. Weiterhin bietet es sich an – neben der methodischen Auswertung des Gedenkstättenbesuchs – die Erfahrungen der Gedenkstättenfahrt mit einer vorbereiteten Stadtrallye zu den Opfern des Nationalsozialismus in der Berliner Erinnerungskultur zu verknüpfen. Schließlich wollen wir über die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Diktatur und der Verfolgung und Vernichtung der europäischen Juden hinaus versuchen, den Schülerinnen und Schülern heutiges jüdisches Leben und jüdische Kultur zu vermitteln und näher zu bringen, etwa über eine Zusammenarbeit mit dem Projekt Meet a Jew, um antisemitischen Vorurteilen und Verschwörungsmythen auch präventiv entgegenzuwirken.
HinweiseZweite Gruppe: Freitags, 13:55 Uhr bis 15:25 Uhr in Raum A113,
2. Halbjahr der 9. Klasse und 1. Halbjahr der 10. Klasse
Beginn der AG im zweiten Halbjahr!